Nachrichten - 10. Juli 2023

Bewertung der politischen Landschaft der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz

Geschrieben von Circular Economy Switzerland 2 Minimale Lesezeit

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Dieser Artikel ist Teil einer Serie über effektive Lobbyarbeit in der Schweiz. Er steht im Zusammenhang mit einer Zusammenarbeit von 10 Schweizer Organisationen, die sich für einen günstigen Rechtsrahmen einsetzen, der Cleantech-Initiativen unterstützt und fördert.


Dieser Beitrag unterstreicht die Bedeutung der Bewertung des politischen Umfelds als entscheidenden Schritt bei der Befürwortung einer grünen Politik. Er konzentriert sich auf die Bemühungen von Circular Economy Switzerland, den aktuellen Zustand der Schweiz zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft vorzuschlagen. Die laufende Revision des Umweltschutzgesetzes spielt eine Schlüsselrolle bei der Schaffung eines kohärenten Rahmens. Expertengruppen und Koalitionen wie "Es lebe unsere Produkte!" und die Allianz für starke Industrielösungen tragen aktiv zum Verabschiedungsprozess bei. Der Artikel unterstreicht die Notwendigkeit einer Kombination von politischen Instrumenten, einschließlich wirtschaftlicher Anreize und Kommunikationskampagnen, zur Ergänzung von Gesetzesänderungen. Er erkennt auch den Einfluss der EU-Vorschriften auf die Agenda der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz an.

Die Schweiz steht vor dringenden ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen, die mit dem hohen Rohstoffverbrauch des Landes zusammenhängen. Obwohl das Land seit langem als eines der fortschrittlichsten Länder gilt, wenn es um Recyclingquoten und die getrennte Sammlung von Materialströmen geht, gehört es zu den OECD-Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Aufkommen an Siedlungsabfällen. Wie der "Circularity Gap Report" für die Schweiz aufzeigt, stammt heute nur ein sehr geringer Prozentsatz - 6,9 % - aller in der Schweiz verwendeten Materialien aus sekundären Quellen wie dem Recycling. Der Bericht zeigt auch, dass das Land das Potenzial hat, seinen Kohlenstoff- und Material-Fußabdruck durch den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft und die Umsetzung von Maßnahmen in fünf Bereichen erheblich zu reduzieren. Diese Studie ist ein Beispiel dafür, wie eine vorläufige, evidenzbasierte Forschung hilfreich sein kann, wenn es darum geht, den Status quo des Landes zu analysieren, neue und sekundäre Materialströme zu quantifizieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Kreislaufwirtschaft zu identifizieren, die deutlich machen, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ohne die Schaffung einer kohärenten, soliden und ehrgeizigen Politik und präziser Rahmenbedingungen wird das Land seine ehrgeizigen Ziele jedoch nicht erreichen. Ein intelligenter Policymix spielt daher eine Schlüsselrolle bei der Förderung und Stimulierung der Entwicklung einer Kreislaufwirtschaft.

Die Schaffung eines kohärenten Rahmens für die Kreislaufwirtschaft ist genau das Ziel der aktuellen Revision des Umweltschutzgesetzes (USG). In den letzten Jahren hat das Thema Kreislaufwirtschaft an Fahrt gewonnen und es wurden mehr als 30 parlamentarische Vorstösse im Bereich der Kreislaufwirtschaft eingereicht. Der derzeit umfangreichste und am meisten diskutierte Vorstoss ist die parlamentarische Initiative 20.433 "Stärkung der schweizerischen Kreislaufwirtschaft", die von den Kommissionen für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK) des Nationalrates ausgearbeitet wurde. Ziel dieser parlamentarischen Initiative ist es, die zahlreichen parlamentarischen Vorstösse und Initiativen zu prüfen und in einen Entwurf zur Änderung des Umweltschutzgesetzes einfliessen zu lassen. Der Entwurf sieht unter anderem die Möglichkeit vor, Anforderungen an den Verkehr von Produkten und deren Verpackungen zu stellen, die sich an deren Umweltauswirkungen orientieren. Diese Anforderungen umfassen Bestimmungen zum Recycling, zur Verlängerung der Lebensdauer von Produkten, zur Reparatur, zur Verbraucherinformation usw. Der Gesetzentwurf sieht auch die Förderung innovativer Initiativen von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft durch Plattformen, Pilotprojekte und Branchenvereinbarungen vor.

Die Einbeziehung von Experten, Lobbyisten und Interessengruppen ist für einen partizipativen Verabschiedungsprozess der EPA-Revision unerlässlich. In der Schweiz gibt es einige Koalitionen, die bei der Verabschiedung des Gesetzes eine wichtige Rolle spielen. Diese Organisationen nehmen aktiv an den Diskussionen und dem Entscheidungsprozess teil und schlagen Änderungen vor, die auf ihrer Kernkompetenz basieren. So setzt sich beispielsweise die Koalition "Lang leben unsere Produkte!" für die Langlebigkeit unserer Produkte ein, mit dem Ziel, Reparatur- und Wiederverwendungsaktivitäten zu fördern und die Wegwerfmentalität zu überwinden. Im Zusammenhang mit der EPA-Revision setzt sich die Koalition dafür ein, vernachlässigte Aspekte im Zusammenhang mit der Verlängerung der Lebensdauer von Produkten einzubringen. Die Koalition fordert beispielsweise die Verwendung präziserer Begriffe (z. B. eine rechtliche Definition von Begriffen wie Wiederverwendung, Reparatur, Verwertung, Abfall usw.) und Klarstellungen hinsichtlich der Priorisierung von Strategien der Kreislaufwirtschaft.

Mit einem etwas anderen Schwerpunkt befasst sich die Alliance for Strong Industry Solutions mit der Schaffung von Rahmenbedingungen, die Branchenlösungen in Unternehmen ermöglichen. Industrielösungen ermöglichen es der Industrie, Verantwortung für die von ihr in Verkehr gebrachten Produkte zu übernehmen, indem sie zum Beispiel neue Designstandards ermöglichen und die Schließung von Materialkreisläufen finanzieren.

Die EPA-Revision ist derzeit sicherlich ein hoffnungsvoller Schritt in Richtung einer echten Kreislaufwirtschaft in der Schweiz. Dennoch ist es oft eine Kombination von politischen Instrumenten, die die Länder zur Umsetzung ihrer politischen Ziele führen. Neben der Gesetzesrevision wird daher vorgeschlagen, dass wirtschaftliche Anreize, Subventionen, Ressourcenzuweisungen, freiwillige Vereinbarungen und Kommunikationskampagnen das Bild vervollständigen.

Schliesslich ist die Regulierung in der Schweiz stark von der politischen Agenda und den regulatorischen Trends auf EU-Ebene abhängig. Dies wurde auch in einem Bericht aus dem Jahr 2021 über die Entwicklungen der Kreislaufwirtschaft in der EU und den Bezug zur Schweiz festgestellt. Der Einfluss der EU-Regulierung zeigt sich bereits in den oben erwähnten zahlreichen Vorschlägen, die im Parlament eingebracht wurden, sowie in Aktionen von Gesellschaften, wie der Greenpeace-Petition, die das Recht auf Reparatur fordert, zum Beispiel beim Reparaturindex in Frankreich oder dem Reparaturbonus in Österreich.

Geschrieben von Circular Economy Switzerland an 10. Juli 2023

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